Bislang gibt es in Niedersachsen nur eine Anstalt, in welcher die Sicherungsverwahrten leben – und zwar in der JVA Rosdorf. Sicherungsverwahrte gibt es aber immer mehr und so wird in der absehbarer Zeit der Platz in Rosdorf für Sicherungsverwahrte ausgehen. Deshalb überlegte man sich in Niedersachsen bereits jetzt, wo man weitere SV-Plätze anbaut. Man entschied sich für die JVA Meppen. Dort wird demnächst ein neuer Sozialtherapie-Trakt in Betrieb gehen, das alte Gebäude wird nun für ca. 2.000.000 € umgebaut. Dort entsteht auch die neue SV-Abteilung mit 10 Zellen, zudem wird zusätzlich eine neuen Verwaltungsabteilung erstellt. Da man davon ausgehen muss, dass die Sicherungsverwahrten sehr lange, wenn nicht bis zu ihrem Tod im Vollzug bleiben, wird die Abteilung auch für ältere SV´ler gebaut. Es wird Barrierefrei sein und eine Zelle könnte von einem Rollstuhlfahrer bewohnt werden. Die Sicherungsverwahrten werden von den Haftinsaßen getrennt leben. Sie bekommen einen eigenen Garten und werden sich in ihrer Abteilung tagsüber frei bewegen können.
Kategorie: SV / Sicherheitsverwahrung
Göttinger Landgericht: Schlagsahne in der Dose ist gefährlich
Ein Sicherungsverwahrter aus der JVA Rosdorf hat für die Gefangene leider eine schlechte Nachricht ermittelt. Er ging vor Gericht mit einer Beschwerde, es sei in den JVA´s den Gefangenen nicht möglich, Schlagsahne in der Dose zub erwerben und nutzen. Angeblich sind diese zu gefährlich und können sogar als Flammenwerfer missbraucht werden. Sämtliche Einschränkungen auf der Einkaufsliste sind für die Gefangene sehr ärgerlich. Glasflaschen und Glässchen, Pfeffer und natürlich auch Dosen, welche unter Druck stehen sind für die Knastinsaßen tabu – zu gefährlich sollen sie alle sein. In der JVA Offenburg sind zum Beispiel Wasserkocher mit offener Spirale verboten – angeblich kann man damit Alkohol brennen. Die Tatsache, dass die Gefangene auch ohne Wasserkocher sich Alkohol brauen (zum Beispiel unter der Heizung in der Werkbetrieben) ist dabei völlig egal. Weil jemand in der JVA Offenburg sich mal tätowierte und dabei mehrere Verlängerungskabel verwendet hat, um etwas von den Blicken abgelegen seinen Hautschmuck zu erzeugen, sind dort auch sämtliche Verlängerungskabel auf der schwarzen Liste.
Was die Dose mit der Schlagsahne betrifft, so hat leider das göttinger Landgericht die Gefährlichkeit solcher Behälter bestätigt. Natürlich ist so eine Dose eigentlich kein gefährlicher Gegenstand – aber wenn man es erhitzt…. dann wird´s gefährlich, so das Gericht. Eine Herausgabe von solchen Dosen kann nur mit Aufsicht erfolgen, aber das ist natürlich für die Anstalten viel zu viel Aufwand. Abgesehen davon sind Schlagsahnedosen gar nicht so wichtig für die Ernährung des Gefangenen, so das Gericht.
Schade, dass die Gefährlichkeit von Dosen nicht heruntergestuft wurde. Schade auch für die Sicherungsverwahrte, welche jahrelang in den Anstalten bleiben werden und so oft keine Möglichkeit mehr haben, nach dem Vollzug solche in Freiheit banale Gegenstände zu benutzen.
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Foto: „Crème Chantilly“ von Paul Downey from Berkhamsted, UK – Cr�me chantillyUploaded by Diádoco. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.
JVA Berlin-Tegel: SV´ler bekommen Fahrräder zur Reparatur für Flüchtlinge
Die Wetzlar-Grundschule hat sich in den vergangenen Tagen ans Werk gemacht und sammelte während eines Schulfestes 50 alte Drahtesel,welche für die Flüchtlinge bestimmt sind. Da die Fahrräder nicht unbedingt in einem sehr gutem Zustand sind, werden sie vor der Übergabe an ihre neuen Besitzer erst einmal aufbereitet – und zwar von Häftlingen der JVA Tegel. Dort wird eine Fahrradwerkstatt betrieben. Dort machen sich mehrere Sicherheitsverwahrte ans Werk und verleihen den Rädern einen neuen Glanz und eine tadellose Funktionalität.
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