JVA Berlin-Pankow: Frauenanstalt modernisiert wieder im Betrieb

JVA Berlin-Pankow: Frauenanstalt modernisiert wieder im Betrieb

Es gab sie mal – die Justizvollzugsanstalt in Berlin-Pankow. Dann gab es sie nicht. Im Sommer 2015 wurde die Anstalt für weibliche Gefangene geschlossen. Der Grund der Schließung: Man hatte nicht genügend Justizvollzugsbeamte, um die Anstalt zu betreiben. Gefangene? Die gab es immer noch. Sie wurden nach der Schließung in andere Frauenanstalten verlegt, welche noch Plätze frei hatten. Es waren jedoch so viele Gefangene, dass in anderen Anstalten, so zum Beispiel in der JVA Lichterberg, nicht nur alle mögliche Haftplätze belegt wurden, sondern die Anstalten sogar teilweise überbelegt wurden.

Doch aufatmen können die Insaßinnen sowie die Bedienstete der überbelegten Anstalten. Berlin hat wieder mehr Justizbeamte und so wurde vor zwei Wochen die JVA Berlin-Pankow erneut geöffnet. Zwar sind noch nicht alle Stellen mit Bediensteten belegt, es reicht aber schon aus, um den Betrieb der Anstalt zu gewährlsisten. Den Leerstand der Anstalt hat man jedoch dafür genutzt, um sie zu modernisieren. Sicherheitseinrichtungen wurden erneuert, aber auch ein haftraum geschaffen, in welchem eine Person im Rollstuhl wohnen kann – einen sogenannten Barrierefreien Haftraum. Gab es auch schon mit den Erneuerungen? Nein! Jeder Haftraum besitzt jetzt seine eigenes Bad. Dazu können die gefangenen Frauen und um die Uhr aus ihrer Zelle telefonieren – ein Trend, welches nur sehr langsam in den deutschen Strafvollzug kommt und umgesetzt wird. Viele Vorteile und ein angenehmerer Vollzug für die Frauen also – gut, dass die Anstalt wieder in Betrieb ist und somit die überbelegte JVA´s entlastet werden, die Modernisierung – auch hier wurde das Areal nicht einfach nur stehen gelassen, sondern der Leerstand wurde aktiv sazu genutzt, Umbaumaßnahmen durchzuführen!

Berlin: 223.000 € für neue Schutzausrüstung der Vollzugsbeamten

223.000 € gibt die Berliner Vollzugsverwaltung nun für die Schutzausrüstung der berliner Beamten aus. Die Vollzugsbeamten sollen nämlich besser gegen Anriffe der Gefangenen geschützt werden. Es gibt neue Helme, spezielle Westen, welche Schläge und Messerattaken abdämmen sollen und neue Schutzschilder, neue Beinschone und neue Handschuhe. Und wenn man schon beim Geld ausgeben ist, kauft man sich für weitere 175.000 € einen neuen Gefangenentransporter.

So toll für die Vollzugsbeamten die neue Sicherheitsausrüstung sein soll, laut meiner Erfahrung wird sie kaum benutzt. Bei normalen Alarmen bei Schlägereien kommen die Beamten ohne der Schutzausrüsrtung und setzen eher auf die Masse der Beamten, als auf solide Panzerkleidung. Man hat auch nicht die Zeit, sich bei einem Alarm mit der Schutzkleidung auszurüsten – man rennt gleich zum Alarm.

Richtig schwere Fälle, in welchen so eine Ausrüstung gebraucht wird, passieren in deutschen Anstalten relativ selten. Und wenn sie passieren, so sind die gefährlichen Täter doch irgendwie von den anderen abgetrennt – und dann kann man sich ja so eine Ausrüsstung auch mal anlegen.

Berlin: Mehr Handys und Drogen in den Anstalten

Berlin: Mehr Handys und Drogen in den Anstalten

Keine schlechte Idee war es von Sven Kohlmeier von der SPD, eine Anfrage an die Justiz zu stellen, wie es denn mit den verbotenen Gegenständen aussieht. Es hat sich nämlich heraugestellt, dass hinter Gittern in Berlin sich eine ganz schöne Menge Handys und Drogen befand. Noch mehr: im Vergleich zu 2014 ist die Menge in 2015 enorm höher gewesen!

Demnach haben die Beamte im jahr 2015 1426 Handys gefunden. Im Jahr 2014 waren es nur 1262 Geräte. Drogen sind auch mehr geworden: Insgesamt wurde ca. 3,7 kg Gras entdeckt. 2014 waren es „nur“ 1,8 Kilogramm!

Meistens wurden die verbotenen Sachen doch noch beim Besuch eingeschleußt. Man kann ja nicht jeden Besucher zwingen, sich komplett auszuziehen. Und ein kleines Päckchen Gras oder ähnliches ist schnell versteckt.

Ich persönlich habe Erfahrung mit der JVA Heimsheim – der Handy-Hochburg in Baden-Württemberg. Erst vor paar Tagen habe ich mit einem Insaßen gesprochen, welcher mich definitiv von einem Handy aus angerufen hat. Also man sieht – verbotene Gegenstände im Gefängnis gibt es trotz aller modernen Sicherheitsmaßnahmen genug!

JVA Berlin-Tegel: SV´ler bekommen Fahrräder zur Reparatur für Flüchtlinge

JVA Berlin-Tegel: SV´ler bekommen Fahrräder zur Reparatur für Flüchtlinge

Die Wetzlar-Grundschule hat sich in den vergangenen Tagen ans Werk gemacht und sammelte während eines Schulfestes 50 alte Drahtesel,welche für die Flüchtlinge bestimmt sind. Da die Fahrräder nicht unbedingt in einem sehr gutem Zustand sind, werden sie vor der Übergabe an ihre neuen Besitzer erst einmal aufbereitet – und zwar von Häftlingen der JVA Tegel. Dort wird eine Fahrradwerkstatt betrieben. Dort machen sich mehrere Sicherheitsverwahrte ans Werk und verleihen den Rädern einen neuen Glanz und eine tadellose Funktionalität.

Keine Päckchen mehr in Berlin

Keine Päckchen mehr in Berlin

In Berlin können die Gefangene keine Päckchen mit Lebensmittel mehr bekommen, schreibt der tagesspiegel. Grund dafür sind die häufigen Drogen und Handyfunde. Jetzt wird durchgegriffen und die Päckchen wurden einfach abgeschafft.

Für die Insaßen ist das eine sehr traurige und niederschmetternde Nachricht. Denn jeder Häftling freut sich unheimlich auf solche Genusspäckchen. Nicht nur, weil dort eventuell etwas anderes drin ist, was man ansonsten in der Anstalt nicht kaufen kann. Nein: vielmehr freuen sich die Häftlinge am emotionalem Wert dieser Pakete. Denn sie kommen ja von Draußen! Sie sind nicht nur irgendwo in einer Lagerhalle oder einer Firma zusammengepackt worden, sondern jeden Gegenstand haben die Angehörigen persönlich in die Kiste gelegt. Für viele Menschen mag dies eine Banalität sein, für Gefängnisinsaßen bekommt diese Tatsache einen unbeschreiblich großen Wert!

Ich in Baden-Württemberg habe solche Päckchen nie erlebt, denn in Baden-Württemberg sind sie schon lange abgeschafft, ich habe aber mit vielen Gefangenen gesprochen und sie alle wünschten sich einheitlich:

„Ein Päckchen von zu Hause – ja, das wäre gut!“

Denn man kann sagen, was man will – Ein Paket von zu Hause ersetzt keinen Anstaltseinkauf, egal wie gut er ist!

Pforzheim: Fedex - 17.06.2011
Keine Nahrungspakete mehr drin – in Berlin wurden die so begehrten Päckchen verboten